Dienstag, 23. Mai 2017

Johanna -10-: Gefangennahme, Prozess und Hinrichtung


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Wie wir gesehen haben ist Johannas geradezu komentenhafter Aufstieg zur Retterin Frankreichs - ihrem eigenen Bekunden nach - ein Werk der sie lenkenden und ratenden Stimmen gewesen. Und angesichts ihres geradezu unglaublichen Erfolges und präziser Vorhersagen ihrerseits ist wohl davon auszugehen, dass es auch so war.
   Diesen Stimmen teilten ihr auch mit, dass sie bald in Gefangenschaft geraten würde. Sie solle sich aber nicht besorgen, Gott würde sie auch wieder daraus befreien, wenn sie sich als standhaft erweisen würde.
  Dies teilte sie dann auch einem engeren Zirkel mit.  

Tatsächlich war es dann so, dass sie bei einer Strafaktion gegen das burgundische Städtchen Compiegne am 22.5.1430 in Gefangenschaft geriet. Sie war im Gewühl auf ein sumpfiges Gelände geraten, wo ihr Pferd steckenblieb.
   Vier Monate blieb sie in burgundischer Gefangenschaft und wäre sicherlich bei entsprechender Zahlung eines Lösegeldes oder aber eines politischen Angebots an Frankreich zurückgesandt worden.
   Aber König Karl VII verhielt sich ausgesprochen zögerlich und verhandelte halbherzig, so dass die Burgunder die Geduld verloren und sie an die Engländer überlieferten.
   Und die hatten natürlich nichts Eiligeres zu tun als ihr einen Prozess wegen Hexerei zu machen.

Das ganze Drama mit Fluchtversuchen und starken psychischen Stimmungsschwankungen spare ich hier aus, weil es nicht zu meinem eigentlichen Thema gehört.
    Ich setze stattdessen erst wieder am 30. Mai 1431, ihrem Hinrichtungstag ein:
Die Ersten, die an diesem Tag Johannas Zelle betraten, waren Pierre Maurice und Nicholas Loiselleur. Sie waren gekommen, um sie noch einmal zu ermahnen und um einen letzten Versuch zu unternehmen, etwas über ihre Erscheinungen zu erfahren.
 Dies wird nicht nur reine Neugier gewesen sein, sondern auch zur Gewissensberuhigung geschehen sein. Nicht das man am Ende vielleicht doch eine Heilige und keine Ketzerin dem Feuer überlieferte!? 
   Johannas Reaktion war heftig, aber auch überraschend:
Ob sie nun gute oder böse Geister waren, sie sind mir erschienen
Auf Nachfrage bestätigte sie, dass die Erscheinungen/Stimmen sie getäuscht hätten. Und als wenig später ein Mann namens Cauchon im Beisein einiger anderer Männer in die Zelle kam, und sie wegen ihrer Stimmen und der von ihnen vorhergesagten Freilassung ansprach, schrie sie ihn an: "Die Wahrheit ist, dass sie mich getäuscht haben!" 
    Am Ende empfing sie die heilige Kommunion:
Ladvenu, der die Hostie in den Händen hielt, fragte sie: Glaubst du an den Leib Jesu Christi? Johanna antwortete: Ja, und er ist der Einzige, der mich retten kann! ... Dann fragte Ladvenu: Glaubst du noch an deine Stimmen? und Johanna antwortete:Ich glaube allein an Gott und will meinen Glauben nicht mehr auf diese Stimmen richten, weil sie mich getäuscht haben
Dieser Vorgang ist dokumentiert und amtlicherseits bestätigt. Und es sieht tatsächlich so aus, als ob ihr zuletzt zumindest Zweifel an der Göttlichkeit der Stimmen gekommen sind.
   
Das Ende ist kurz erzählt. Gegen Mittag wurde sie zur Hinrichtungsstätte gebracht, wo eine beträchtliche Menschenmenge schon auf sie wartete:
Das Feuer wurde entfacht, und die Flammen und der Rauch begannen das Opfer immer dichter einzuhüllen ... Die Zuschauer hörten, wie sie Gott und die Heiligen, besonders den heiligen Michael und die heilige Katherina, anrief . ... Und als endlich von ihrer Qual erlöst, schrie sie noch einmal auf: Jesus ,dann ließ sie den Kopf sinken

Montag, 17. April 2017

Johanna (9): Das zerbrochene Schwert






Nach der Königskrönung von Karl VII in Reims zog das französische Heer - mit dem König - nach Paris, der damals wichtigsten Stadt des Landes. Hier stellten sich die englischen Truppen unter Bedford entgegen. Eine Entscheidungsschlacht stand an.
    In dieser Situation passierte Johanna ein Missgeschick. Als sie eine der Lagerdirnen verfolgte und dann mit der flachen Klinge schlug, zerbrach das Schwert. Es gelang auch den königlichen Heeres-Schmieden nicht es wieder zusammenzuschweißen. Als der König davon erfuhr, herrschte er Johanna an, warum sie zu dem Zweck keinen Stock genommen habe.

So viel Aufregung um ein zerbrochenes Schwert? Nun, es war ja nicht irgendein Schwert. Es war jenes Schwert, was man an einem geweihten Ort gefunden hatte:
Als man Johanna nun eine Waffenrüstung anfertigte, bestand sie auf ein Schwert, was in der Kapelle der heiligen Katherina befinden würde. So hätten ihr es die Stimmen gesagt. Man forschte nach dem Schwert und fand es tatsächlich eingegraben hinter dem Altar.
In seiner Begeisterung über dieses vermeintliche göttliche Zeichen hatte Karl ihr eine kostbare Scheide zum Schwert geschenkt. Und nun war es so kurz vor einer entscheidenden Schlacht zerbrochen. Der König - und auch viele Soldaten -deuteten dies als ein schlechtes Omen.
  In der Tat ging die Schlacht um Paris verloren und Johanna, - die vorher so Erfolgreiche -,  errang mit ihrem Ersatzschwert bis zu ihrer Gefangennahme keinen einzigen Sieg mehr.

Der ach so gebildete und aufgeklärte Mensch von heute mag mißbilligend und oberschlau den Kopf schütteln über so viel abergläubische Naivität. Aber vielleicht sollte er lieber sein Haupt über seine eigene Dummheit schütteln, nur naturalistische Sichtweisen gelten zu lassen.
   Wie ließ schon Shakespeare den Hamlet sagen: "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als uns die Schulweisheit glauben machen will!"  


Dienstag, 14. März 2017

"Zufall und Schicksal" - Ein Klassiker!





Wer das Buch  Der Zufall und das Schicksal (anclicken)
jemals gelesen hat,  für den wird ein für alle mal klar sein, dass bestimmte Ereignisse nicht mit einfach mit "Zufall" zu erklären sind. Sondern das mehr dahinter steckt. 
   Wilhelm von Scholz hat viele Jahre lang extrem unwahrscheinliche "Zufalls-Geschichten" gesammelt und viele von ihnen in seinem sehr unterhaltsam geschriebenen Buch veröffentlicht. In so geballter Form habe ich das nirgendwo  anders gesehen.

Natürlich hat sich Wilhelm von Scholz auch um eine Erklärung für diese Dinge bemüht und dabei versucht ohne "Gott" und "Teufel" auszukommen:
Es ist immer sehr leicht ..., immer gleich das Eingreifen einer höheren Macht und ihrer Absichten als Erklärung zur Hand zu nehmen (S.163)
und bringt dann eine spekulativ-magnetische "Anziehungskraft des Bezüglichen" ins Spiel. Dies kann man als These auch einfach mal so stehen lassen, aber dürfte als alleinige Erklärung wohl kaum ausreichen. Besonders dann nicht, wenn sie für den Einzelnen zu einer schicksalhaften Fügung werden.
  Hier mal ein Beispiel aus meinem eigenen Repertoire: Rettung aus grosser Not (anclicken)





Samstag, 18. Februar 2017

Johanna (8): Ihr glücklichster Tag!



Mit der Rückeroberung von Orleans im Mai des Jahres 1429 war der erste Teil von Johannas Prophezeihung erfüllt. Aber noch stand der zweite Teil aus: Die offizielle Krönung von Karl VII in der Bischofsstadt Reims. Erst dann würde er sich rechtmäßiger König von Frankreich nennen können.
   Aber wieder einmal verhielt sich Karl, seinem Charakter entsprechend, zögerlich. Er scheute die Kosten und Hindernisse auf dem Weg nach Reims. Schließlich gab er aber dem Drängen Johannes nach und am 23. Juni 1429 machte er sich in Begleitung von Johanna und einem 12 000 Mann starken Heer auf den Weg.
    Zwar  leisteten einige anglo-burgundische besetzte Städte eine Zeitlang passiven Widerstand, in dem sie erst auf massiven Druck hin die Stadttore öffneten und somit Versorgungsnöte im französischen Heer entstanden. Dennoch erreichten sie unbeschadet am 16. Juli ihr Ziel. Reims kapitulierte recht schnell und am Sonntag, den 17. Juli 1429 wurde Karl VII dann in der Kathedrale tatsächlich zum offiziellen König von Frankreich gekrönt.
Und als die Jungfrau sah, dass der König gesalbt und gekrönt war, kniete sie in Anwesenheit aller Herren vor dem König nieder, umfasste seine Knie, weinte heiße Tränen und sagte: " Sanfter König, nun ist der Wunsch Gottes erfüllt, der wollte, dass die Belagerung in Orleans aufgehoben und du in diese Stadt Reims gebracht werden solltest ..., dass du der wahre König bist ..." ...und alle, die zusahen waren tief bewegt
 Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass dies der glücklichste Tag im Leben von Johanna war. Binnen eines Jahres hatte dieses Bauernmädel aus der Provinz  - sich von Gott berufen fühlend und von Stimmen geleitet - die Verhältnisse in Frankreich ins Gegenteil umgekehrt. Dabei exakt vorhersagend, was geschehen würde. 
    Nun hier in Reims wurde es für jedermann offensichtlich. Sie war zur Retterin Frankreichs geworden, genau wie es eine ältere Prophetie vorhergesagt hatte, dass Frankreich einmal in grosser Not von einer Jungfrau gerettet werden würde. 
   Bis zu ihrem Tod knapp zwei Jahre später sollte sie aber nur noch wenige glückliche Tage erleben. Von diesem Gipfelpunkt ihres kurzen Lebens ging es fortan steil bergab!

   

Dienstag, 14. Februar 2017

Napoleons schicksalhafte Niederlage


 Schlacht bei WaterlooGemälde von William Sadler (1782–1839)

 Schlacht bei Waterloo
Gemälde von William Sadler (1782–1839)
Konnte Napoleon diese Schlacht gewinnen? Wir antworten mit Nein! Warum nicht? Wegen Wellington? Wegen Blücher? Nein. Wegen Gott! (Victor Hugo)
 Als am 18. Juni des Jahres 1815 das englische und französische Heer bei dem kleinen belgischen Städtchen Waterloo zur Entscheidungschlacht antraten, stand das weitere Schicksal Europas auf dem Spiel. Und Kaiser Napoleon war voller Siegeszuversicht. 
     Er hatte sich einen Schlachtplan ausgedacht, der unter normalen Umständen wohl zum Sieg Napoleons geführt hätte. Aber aber die Verkettung einiger schicksalhafter Zufälle - nennen wir sie ruhig Fügungen - führte zu seinem Untergang.

Der erste dieser Zufälle war, dass es die ganze Nacht hindurch wolkenbruchartig geregnet hatte. Um die Wagen der Artellerie in Bewegung setzen zu können, ließ Napoleon den morastigen Boden erst etwas abtrocknen. So begann die Schlacht mit vierstündiger Verspätung erst um 12.35 Uhr. Ein Umstand, der sich am Ende verheerend aus wirken sollte
Wenn es in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni nicht geregnet hätte, wäre die Zukunft anders verlaufen ... eine Wolke, die der Jahreszeit zuwider am Himmel dahinzog, genügte für den Zusammenbruch einer Welt.
 Gegen 16 Uhr hatte das französche Heer das englische Heer schon aus ihrer ursprünglichen Position zurückgedrängt. Sie hatten sich an einem weiter hinter gelegenen Punkt aber neu formiert. Napoleon, den Sieg vor Augen, beorderte die Kavallerie unter General Ney zur entscheidenden Schluss-Attacke nach vorne.

Während er mit seinem Fernrohr noch einmal das Gelände inspizierte, fiel ihm eine kleine Kapelle am Rande auf. Er sah aber keinen Weg, der zu ihr führte. Leicht irritiert fragte er einen ortskundigen Führer, einen belgischen Bauern, ob es da vielleicht ein Hindernis gäbe. Der verneinte, woraufhin Napoleon den Angriffsbefehl für die 3000 Kürassiere gab.

Ob der belgische Bauer Napoleon aus Unwissenheit oder absichtlich getäuscht hatte, ist nie wirklich geklärt worden. Jedenfalls kamen 2/3 der Kavallerie in einem Hohlweg ums Leben, der zur Kapelle führte. Ohne den Hohlweg und die fasche Information wäre die Schlacht wohl um 16.30 Uhr beendet gewesen.

Der übriggegliebene Rest der Kavallerie brauchte zwei Stunden, um die englischen Truppen weitgehendst aufzureiben. Dann schickte Napoleon die Garde ins Feld, um den Sack zuzumachen.

Während also die Schlacht bei Waterloo tobte, waren zwei Truppen unterwegs,  ... das preußische Heer unter Feldmarschall Blücher und ein französisches Heer unter General Grouchy

Als gegen 18.30 Uhr - just in Time- 45 000 Preußen das Schlachtfeld erreichten, bedeutete dies für die englischen Truppen die Rettung. Aber zu verdanken haben sie dies einem jungen Führer, der ihnen - intuitiv - den richtigen Weg wies. Hätte er einen der anderen möglichen Wege gewiesen, wären sie irgendwo im Morast steckengeglieben.

Und wo war Grouchy, der sich ganz in der Nähe des Schlachtfeldes befand,  mit seinen 50 000 Mann abgeblieben? Er irrte in der Gegend umher:
Seinen Auftrag, Blücher zu verfolgen und zu schlagen, verfolgte er so strikt, dass er nicht nach Waterloo eilte, wo Kanonendonner zu hören war. So unterstützte er Napoleon nicht und suchte Blücher vergebens, der schon längst in Waterloo eingetroffen war.
  Es hatte wirklich nicht viel gefehlt und Napoleons Stern hätte heller geleuchtet als je zuvor. Es waren jene skizzierten "Zufälle", die letztlich dazu führten, dass die Preußen rechtzeitig eintrafen ... und die Victor Hugo so treffend in einem Satz zusammenfasste: "Konnte Napoleon die Schlacht gewinnen? ... Nein! Warum nicht? Wegen Gott!"

Freitag, 27. Januar 2017

Johanna (7): Die vorhergesagte Verwundung

 Johanna von Orleans bei der Krönung von Karl VII.

Die Ankunft Johannas und des Ersatzheeres (mit einem Provianttross) in Orleans  begann mit einer Schwierigkeit. Sie konnten die mitgeführten Lebensmittel nicht in die Stadt hineinbringen, weil die die Engländer alle Zugänge bewacht hielten und die Loire wegen starken Windes zu wenig Wasser führte, um übersetzen zu können. 
  Während sie noch berieten, was zu tun sein, drehte sich plötzlich der Wind und  der Wasserpegel stieg. So konnten sie alle Lebensmittel in Barken packen und rüber in die Stadt bringen. Dieses Plötzliche Umschlagen des Windes wurde allgemein als ein Wunder Gottes und günstiges Omen betrachtet.

Der spätere Kampf um Orleans endete, genau wie Johanna es - gemäß ihrer Stimmen - vorausgesagt hatte, mit einer vernichtenden Niederlage der Engländer und führte zu einer Kriegswende. Es wurde zum erhofften Befreiungsschlag.

Ich möchte die Aufmerksamkeit hier auf ein Detail richten, von dem in diesem Zusammenhang berichtet wird.  So schrieb Johanna am 22. April 1829 in einem Brief an ihren Beichtvater Pasquarel, dass sie während der Kämpfe eine Verwundung an Hals und Schulter erleiden würde. Die aber nicht tödlich sein würde. Dies hätten ihr die heilige Katharina und die heilige Margarete, also zwei ihrer "Stimmen", mitgeteilt.    

Tatsächlich wurde sie am 6. Mai durch einen Armbrustbolzen, auf einer Sturmleiter stehend, an Hals und Schulter schwer getroffen. Sie überlebte und setzte später den Kampf fort. 
    Gerade auch diese erfüllte Prophezeiung sollte eigentlich jeden Skeptiker überzeugen, dass hier wohl eine höhere Lenkung vorgelegen hat.

Fortsetzung folgt

Dienstag, 24. Januar 2017

Johanna (6): Göttliche Zeichen?


Johanna von Orleans bei der Krönung von Karl VII.  

Karl VII, der junge französche König, zeigte sich recht beeindruckt von Johannas ersten Auftritt am Königshof und einem anschließenden privaten Gespräch mit ihr. Aber er gehörte zu den vorsichtig-wankelmütigen Naturen, die sich ungerne festlegen. Und so ordnete er an, dass Johanna noch einmal von einem erlesenen Kirchengremium auf Herz und Nieren geprüft werden sollte.

Johanna war davon wenig angetan und hielt das Ganze für einen unnötigen Zeitverlust. Aber sie musste sich wohl oder übel der königlichen Anordnung fügen und wurde ein paar Wochen lang in Poitiers einer strengen Prüfung durch ein kirchliches Komitee unterzogen.

Dort schlug sie sich trotz ihrer mangelnden Bildung recht achtbar. Man war hin- und hergerissen, ob man ihr glauben sollte oder nicht. Schließlich kam es zu folgendem Dialog zwischen einem Kirchenoberen namens Seguin und Johanna:
S:"Glaubst du an Gott?" 
J:Ja, besser als du!" 
S:"Aber Gott will nicht, dass dir geglaubt wird, es sei denn es kommt ein Zeichen, das zeigt, dass wir dir glauben sollen. Wir können dem König nicht den Rat geben auf eine einfache Behauptung hin dir zu vertrauen und Soldaten in Gefahr bringen. Hast du sonst nichts zu sagen?"
J: Im Namen Gottes! Ich bin nicht nach Poitiers gekommen um Zeichen zu geben. Aber bringt mich nach Orleans und ich will Euch Zeichen geben, warum ich gesandt bin."
Der Rat forderte also ein Zeichen, Johanna forderte Vertrauen. Eine klassische Pattsituation!

Schließlich soll es aber doch ein solches Zeichen gegeben haben. In einem privaten Gespräch mit dem König - im Beisein eines Kardinals - soll sie dann dem König ein Zeichen gegeben haben, was ihn endgültig überzeugte.
  
Über dieses "Zeichen" ist viel gerätselt und spekuliert worden. Am Plausibelsten erscheint die Version, dass sie dem König eine Sache gesagt hat, die nur er selber wissen konnte. Angeblich soll es sich um ein besonderes Gebet handeln, dass er in seiner Privatkapelle gesprochen hatte und das Johanna bezüglich Zeitpunkt  und Inhalt richtig wiedergab.
  
Und noch ein weiteres Zeichen soll geschehen sein. Als man Johanna nun eine Waffenrüstung anfertigte, bestand sie auf ein Schwert, was in der Kapelle der heiligen Katherina befinden würde. So hätten ihr es die Stimmen gesagt. Man forschte nach dem Schwert und fand es tatsächlich eingegraben hinter dem Altar.
   Allerdings bleibt auch bei diesem Zeichen eine gewisse Skepsis, weil Johanna hier öfters gebetet hatte. Theoretisch also von dem Schwert gewusst haben konnte. Andererseits begeben sich Gläubige selten bis nie hinter einen Altar ... so spricht denn doch Einiges für die Version von Johanna. Auch der König sah es so, und schenkte ihr begeistert eine Scheide für das Schwert.

Dann endlich war es soweit. Am 29. April 1429 brach Johanna, auf einem schwarzen Hengst mit der Fahne in der Hand,  an der Spitze eines Heeres in Richtung Orleans auf. Ihre eigentliche Mission konnte beginnen.

Fortsetzung folgt